Der Regionalverband setzt sich für eine gute Verkehrsinfrastruktur in unserer Region ein. Klarer Fokus in Zeiten der Verkehrswende und vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadiskussion liegt auf der Schieneninfrastruktur. Um auch im europäischen Vergleich nicht ganz abgehängt zu werden, sind der Ausbau von Schienenwegen sowie deren Elektrifizierung notwendig.
Die Region Bodensee-Oberschwaben ist eine starke Wirtschaftsregion mit hoher Lebensqualität. Der Ausbauzustand des Schienenverkehrs hält damit aber bei weitem nicht Schritt. So ist beispielsweise die wichtige Verbindung entlang des Bodensees von Friedrichshafen nach Radolfzell, die Bodensee-Gürtelbahn, immer noch eingleisig. Eine teilweise Zweigleisigkeit ist aber Voraussetzung, um einen Zugverkehr in guter Qualität zu bieten. Mit der abgeschlossenen Vorplanung ist eine erste Etappe zur Realisierung bereits gelungen. Aber Schienenausbau erfordert Geduld. Rund 10 Jahre Planung und 5 Jahre Realisierung müssen einkalkuliert werden.
Noch größer ist das Defizit, was die Elektrifizierung unseres Schienenverkehrs anbetrifft. Bundesweit gab es bis vor kurzem nur zwei große, zusammenhängende Räume, in denen kein einziger Bahnkilometer elektrifiziert, der technische Standard also veraltet war. Dies war, neben dem Bayerischen Wald, die Region Bodensee-Oberschwaben mit Teilen der Regionen Donau-Iller und Allgäu. In diesem „Dieselloch“ konnten nur dieselbetriebene Schienenfahrzeuge verkehren. In Zeiten des Klimawandels und insbesondere für die Tourismusdestinationen Allgäu und Bodensee mit ihren zahlreichen ausgezeichneten Kur- und Bäderstandorten sowie Luftkurorten ist es unabdingbar, die durch Dieselloks und -triebwagen verursachten Feinstaubwerte mittels elektrifizierter Bahnstrecken zu reduzieren. Immerhin sind seit kurzem die Bahnstrecken von Ulm nach Lindau (Südbahn) und von Lindau über Wangen i.A. nach Memmingen (Ausbaustrecke München-Lindau) elektrifiziert – ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Ein weiterer Beitrag zur Verkehrswende in unserer Region ist die Radschnellverbindung zwischen Friedrichshafen und Baindt. Solche „Fahrradautobahnen“ können maßgeblich dazu beitragen, vor allem Pendlerverkehre vom Pkw auf das Fahrrad zu verlagern. Die angestrebte Verbindung liegt mit einer Länge von 29 nahezu ebenen Kilometern im idealen Entfernungsbereich für eine Radschnellverbindung. Der Regionalverband hat die Machbarkeitsstudie dafür vorgelegt. Im Rahmen dessen wurde die technische Realisierbarkeit der Verbindung aufgezeigt und bereits eine Vorzugstrasse definiert. Nun haben die meisten Kommunen einer Trasse zugestimmt und werden zeitnah mit der Umsetzung beginnen.